Stichwort: Digitale Souveränität

Digitale Souveränität bezeichnet die Möglichkeit von Personen, Unternehmen und Institutionen, ihre Rolle in der digitalen Welt selbstständig, selbstbestimmt und sicher ausüben zu können.

Um diese Möglichkeiten zu haben, bedingt es verschiedener Fähigkeiten sowohl auf individueller (Mitarbeiter, Bürger, …) und organisatorischer (Unternehmen, Ministerien, Verbände, …) als auch auf struktureller Ebene.

Ebenenmodell des BDI

Individuelle digitale Souveränität. Jedes Individuum benötigt neben der vielfach in Schriften und Artikeln zitierten Medienkompetenz weitere grundlegende Fähigkeiten, die eine sichere Nutzung der digitalen Systeme ermöglichen. Dazu zählen neben einem Basisverständnis für IT bzw. digitaler Systeme (Digitalkompetenz) auch ein gutes Verständnis der genutzten Anwendungen, und zwar nicht nur aus Sicht der persönlichen Tätigkeiten, sondern auch darüber hinaus.

Organisationale digitale Souveränität. Unternehmen und andere Organisationen, wie Ministerien und Verbände müssen die Fähigkeiten entwickeln, Produkte, Dienstleistungen und Infrastrukturen eigenständig entwickeln und bei Bedarf produzieren zu können (Entwicklungskompetenz). Zudem sind Anwender- und Bewertungskompetenz zu verstärken, um Drittsysteme integrieren und bewerten zu können.

Strukturelle digitale Souveränität. Neben den individuellen und organisatorischen Kompetenzen benötigt die digitale Souveränität einen Ordnungsrahmen für die organisatorischen und individuellen Kompetenzen. Neben der politischen Steuerung zu Förderung der Digitalen Souveränität bedarf es einer Sicherheitsarchitektur, wie sie beispielsweise im Projekt GAIA-X entwickelt werden soll.


Referenzen
Titelbild von AbsolutVision auf Unsplash
„Ebenenmodell des BDI“ aus BDI-Publikation ‚Europas digitale Souveränität nachhaltig stärken‘, 25.06.2020

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